Dieser innere Konflikt stellt eine große Herausforderung dar. Wie kann diese Kluft überbrückt werden? Selbstkontrolle bedeutet, Verhaltensweisen oder Reaktionen die zielführend sind anzuregen und auszuführen, aber solche, die eine Zielerreichung erschweren, zu unterdrücken oder zu hemmen. Zu einer wirksamen Selbstkontrolle gehört es, sich die Konsequenzen vor Augen zu führen, der unmittelbaren Belohnung zu widerstehen, störende Verhaltensweisen zu kontrollieren und an unseren Zielen festzuhalten. Doch trotz erheblicher Fortschritte beim Verständnis der Selbstkontrolle gibt es nach wie vor kritische Lücken. Fragen wie: Wie allgemein ist die Selbstkontrolle? Wie können wir sie verbessern und welche spezifischen Mechanismen steuern die Verbesserung der Selbstkontrolle? Wir versuchen, diese Fragen mit Hilfe verschiedener wissenschaftlicher Methoden wie computergestützten Experimenten oder fMRI zu beantworten. In einem unserer Projekte befassen wir uns mit der Fähigkeit des Menschen, von Vorbildern zu lernen. Wir untersuchen, ob das Lernen von Vorbildern ähnliche Hirnaktivitäten bei den Teilnehmern auslöst, was zu einer Verhaltensänderung führen kann, die zu einer verbesserten Selbstkontrolle führt. Das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen, die beim Beobachtungslernen eine Rolle spielen, ermöglicht ein tieferes Verständnis und eine bessere Nutzung dieser äußerst effektiven Lernmethode.
Ein weiterer Forschungszweig untersucht Faktoren, die die Flexibilität bei der Zielverfolgung beeinflussen. Insbesondere interessiert uns, ob Menschen, die Geschichten aus ihren Erfahrungen in der Vergangenheit bilden, eher in der Lage sind, bessere unerwartete Möglichkeiten zu nutzen oder Alternativen zu finden, wenn sie auf dem Weg zu einem Ziel in der fernen Zukunft auf Hindernisse treffen.